„Margrit Kennedy, Heide Göttner-Abendroth und Johannes Heimrath denken
Im Dezember 2008 trafen sich im Lebensgarten Steyerberg Margrit Kennedy, Heide-Göttner-Abendroth und Johannes Heimrath, um einen ganzen Tag dem gemeinsamen Nachdenken über die auf den ersten Blick so utopisch wirkende, aber doch omnipräsente Ökonomie des Schenkens zu widmen. Der folgende Gesprächsauszug ist ein erstes Ergebnis dieser auch filmisch dokumentierten, produktiven Zusammenkunft. Weitere Veröffentlichungen als Film und in Buchform werden in den nächsten Monaten folgen.“ weiterlesen
Beitrag von Karl Heinz Roth»Wir bewegen uns in eine weltgeschichtliche Situation hinein, in der alle Weichen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens neu gestellt werden. Für meine Generation wird es nach den Jahren 1967 bis 1973 der zweite Epochenumbruch sein. Alle wichtigen Fakten und Indikatoren der letzten Wochen weisen darauf hin, dass eine Weltwirtschaftskrise begonnen hat, die schon jetzt das Ausmaß der Krise von 1973 und der Zwischenkrisen von 1982 und 1987 überschreitet und sich an die Dimensionen der Weltwirtschaftskrise und der anschließenden Depression von 1929 bis 1940 annähert. […] Wie sollen wir auf diese gigantische Herausforderung antworten?« [weiter …]
Wolfgang Strengmann-Kuhn, seit einiger Zeit Grüner Bundestagsabgeordneter, macht in der Frankfurter Rundschau einen originellen Vorschlag, wie man auf die anhaltende Wirtschaftskrise und Konjunkturschwäche reagieren könnte.
Der Film Sollbruchstelle läuft voraussichtlich am 22. 2. 2009 auf 3sat.
„Sollbruchstelle“
Regie: Eva Stotz
Deutschland 2008Arbeit ist das halbe Leben, aber Arbeit ist knapp. Für einen Job würden viele Menschen alles tun. Wie absurd oder sogar unmenschlich Arbeit in Deutschland sein kann, erzählt der Film „Sollbruchstelle“. Auf beeindruckende Weise gelingt der Regisseurin Eva Stotz die scheinbare Selbstverständlichkeit von Arbeit zu hinterfragen. Man spürt die Liebe und die Verzweiflung, die die Protagonisten und Regisseurin in sich tragen. Ein Film, bei dem schallendes Lachen und blankes Entsetzen Hand in Hand gehen.
-Weg von der Selbstversorgermentalität hin zur Fremdversorgermentalität-
-Es geht um Verantwortungsbewusstsein-
Es geht um die Rückbesinnung auf mütterliche Werte
In patriarchalen Systemen neigt man dazu um alles zu kämpfen, jeder gegen jeden und man nutzt Allen gehörende, wertvolle Ressourcen aus, um nur für sich selbst Geld zu verdienen. Zins-Geld ist jedoch immer in Verbindung mit Kredit, Schuld und Macht zu verstehen.
„Ein patriarchalisches Paradigma an Werten offenbart sich in einem Lebensstil, wo
· Kampf,
· Wettbewerb,
· Hierarchie,
· Gewalt und Zwang,
· Macht,
· Wachstum,
· Fortschritt,
· Kontrolle natürlicher Ressourcen,
· Kontrolle und Beherrschung Anderer
durch die Inbesitznahme von Wahrheit charakteristisch sind.
Wollen wir beispielsweise etwas gegen soziale Ungerechtigkeit unternehmen, sprechen wir vom ‚Kampf gegen Armut und Ausbeutung’. Möchten wir eine saubere Umgebung, kämpfen wir gegen die Umweltverschmutzung. Wir kämpfen gegen den Krieg, Männer für eine Beförderung, Frauen für gleiche Behandlung, Kinder für bessere Noten, Alte für mehr Rente, Teenager um Anerkennung … Alle scheinen zu glauben, dass sämtliche Handlungen, die alltäglichen und die besonderen, den Einsatz von Gewalt erfordern.“ Hannelore Vonier
Dabei sind wir in erster Linie soziale Wesen. Das Leben ist ein Geschenk, was gefeiert gehört. Wir leben in einer wundervollen Zeit in der es genug für alle gibt, wenn wir miteinander teilen und die natürliche Freude und Dankbarkeit lässt uns weiterhin kreativ sein.
Und unsere Verschiedenheit ist gerade unser Reichtum. Jede/r trägt gerade das bei, was ihre/seine Stärke ist. Schauen wir also, dass es unseren Nächsten gut geht und nehmen wir Teil am Leben des Anderen. Wohlwollendes Interesse kann der Gemeinschaft nicht schaden, (höchstens dem Wettbewerb;-) und jeder ist willkommen.
„…Die bedingungslos schenkende Haltung ist letztlich die mütterliche Haltung, so wie auch die mütterliche Erde den Menschen alles schenkt, was sie zum Leben brauchen. Dagegen wird die Erde in der patriarchalen Ökonomie als Gratis-Ressource ausgebeutet, ähnlich wie auch Frauen als Mütter. Aber in der matriarchalen Ökonomie ist die schenkende, mütterliche Haltung der anerkannte höchste Wert. Deshalb wird eine Matriarchin oder ein Sachem oder ein Clan am meisten geehrt, wenn sie sich verhalten „wie eine gute Mutter“ (Spruch der Minangkabau, Sumatra). Mütterlichkeit hat in matriarchalen Gesellschaften daher nichts mit spätbürgerlicher Sentimentalität zu tun, sondern ist zugleich ein ökonomischer wie auch ein sozialer Faktor…“ Heide Göttner-Abendroth