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Michaela Moser über Bedürftigkeit

Philosophisch-politisches Küchengespräch: Antje Schrupp befragt Michaela Moser

„Auch unter Linken ist die Bedürftigkeit der Menschen ein Tabuthema

20 Okt. 09: Er hält sich hartnäckig, der Mythos von der Eigenverantwortlichkeit. Nicht nur neoliberale Leistunsträger-Ideologie, sondern auch die linke Kritik an sozialer Ungleichheit setzt immer noch  auf den autonomen Selbstversorger-Mann/Mensch als Modell für das, was wir uns unter gelungenem Menschsein vorzustellen haben. „Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können“ heißt es zum Beispiel in einer kirchlichen Stellungnahme oder, wie in einem taz-Kommentar: „Die Entstigmatisierung von Hartz IV als normale Sozialleistung und nicht als Fürsorge ist der einzig positive Aspekt des Bürgergeld-Vorschlags der FDP.“

Aber diese Gegenüberstellung von „Fürsorge“ und „normale Sozialleistung“ ist Unsinn. Eher andersrum wird ein Schuh draus: Nur wenn wir Bedürftigkeit und Fürsorge als „normalen“ menschlichen Zustand begreifen, werden wir auch das Rechts- und Sozialsystem so einrichten, dass niemand dabei auf der Strecke bleibt…“ weiterlesen:

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"Der Begriff der Arbeit muss ja erloest werden. Solange er nur mit Zwangsvorstellungen gedacht werden kann, haben wir es
mit einer wirklich menschlichen Arbeit noch gar nicht zu tun, sondern mit einer unmenschlichen Arbeit."
Johannes Stuettgen

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